In einer Karte von 1852[1] ist eine Gewannbezeichnung „Unterm Pflugsweg“ verzeichnet. Sie befindet sich südlich des Hohen Weges an der Grenze zur Bischofsheimer Gemarkung.
Die heutige Pflugstraße zwischen Rhein und Frankfurter Straße ist höchstwahrscheinlich benannt nach einer Lehmkaute, eines Wasserlochs am Rande des alten Ginsheims.
Im Volksmund heißt die Straße „Eselsgass“. Es ist zwar eine Gewann „über der Eselswies“ nachweisbar, also die Weide für die Esel, die liegt aber an der Bischofsheimer Gemarkung[2]. Die „Eselsgass“ war möglicherweise früher der Weg dorthin. Aber vielleicht steht auch folgende Geschichte dahinter:
Ältere Ginsheimer können sich erinnern an die Gärtnerei, die im Bereich der Feuchtstelle lange betrieben wurde. Anfangs nutzte die Gärtnerei zum Warentransport einen Karren, der nicht von einem Pferd oder Ochsen, sondern als einziger in Ginsheim von einem Esel gezogen wurde. Seit dieser Zeit soll die Pflugstraße auch „ Eselsgass“ genannt werden und jeder wusste, welches Stück Weg damit gemeint war. HBH
Das Bild zeigt Bürgermeister Thorsten Siehr mit dem 1. Vorsitzenden Martin Hofmann
[1] Gewannkarte des Regierungsvermessungsrats Philipp Buxbaum
[2] 1283 „In der Eselswießenn“, 1529 „In der Eselswiesenn“, 1770 „auf die Eselswieß“ und 1862 bei Buxbaum:
Quelle Staatsarchiv Darmstadt
In Gebieten ohne Kanalisation wurde früher das Fäkalien-Abwasser in Sickergruben geleitet, die von Zeit zu Zeit per Hand mit einem Schöpfeimer oder einer Pumpe geleert, abgefahren und entsorgt wurden. Ein solches Gebiet in Gustavsburg lag zwischen der heutigen Pestalozzistraße, der Wilhelm-Leuschner-Straße und der Gustav-Adolf-Straße. Die Verbindungswege zwischen den Grundstücken hatten keine Namen, der Volksmund nannte sie Puddelgässje.
Im Mainzer Wörterbuch von Karl Schramm aus dem Jahr 1957 ist vermerkt, dass der Puddel lautmalenden Ursprungs sei und schon seit 1240 bezeugt ist. Das Wort bedeutet im Hessischen, in der Pfalz oder auch in Lothringen für Jauche, Gülle oder auch Mist.
Der „Bienes-Vadder“ und sein Sohn „Bienes-Karl“ Rauch besaßen in der Hauptstraße 56 ein altes historisches Fachwerkhäuschen.
Gegenüber diesem Häuschen führt ein öffentlicher Durchgang von der Hauptstraße zur Dammstraße, den „Bienes-Vadder“ nutzte, um seine auf dem Grundstück Amelung stehenden Bienenkörbe zu versorgen. Da es keinen offiziellen Namen trug, nannten es die Ginsheimer das Bienes-Gässchen. Und jeder im Ort wusste, wo es lag und warum es so hieß. Es könnte aber auch sein, dass die Mutter Jakobine Rauch „Bienchen“ gerufen wurde und so bei den vielen Familien Rauch in Ginsheim „Bienes-Karl“ eine treffende Unterscheidung war.
Durch den Steinmetz-Betrieb Astheimer-Mende erfolgte das Herausschneiden der alten stark beschädigten Schriftplatte aus dem Gedenkplattenensemble und Einbau der neuen Sandsteinplatte.
Diese, fein geschliffen, wurde mit den Namenszügen der Gefallenen in keilförmig gestrahlter Schriftart Antiqua versehen.
Ermöglicht wurde dieser weitere Schritt zur Erhaltung der städtischen Anlage mit besonderen Projektfördermitteln des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, der Stadt Ginsheim-Gustavsburg, der Kulturstiftung Ginsheim-Gustavsburg und des Heimat- und Verkehrsvereins. Bild siehe Anlage einfügen.
Mit erheblicher Förderung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, der Volksbank Mainspitze und der Stadt Ginsheim-Gustavsburg
sowie Eigenmittel des Vereins hat der Heimat- und Verkehrsverein 2021 in einem neuen Projekt das Ginsheimer Grundbuch Rheinauen von 1874 und dass Hypothekenbuch von 1862 von der Frankfurter Restauratorin Luise Raab fachgerecht restaurieren lassen und somit einen weiteren Beitrag zur Erhaltung wertvollen Archivgutes im Heimatmuseum geleistet.
Die Bilder zeigen den Zustand vor und nach der Bearbeitung.
Eine Dokumentation von 1896 bis 2021
Ein Buch mit 148 Seiten geschichtlicher Entwicklung, Bildern aus dem Schulleben, von Schulklassen, Lehrerinnen und Lehrer der Volksschule, Realschule und Gustav-Brunner-Schule, gefördert von der Volksbank Mainspitze eG und der Kulturstiftung GiGu, zusammengestellt und konzipiert von Hans-Benno Haus.
Neue erste Namenstafel der Gefallenen des 1. Weltkrieges im Denkmal an der ev. Kirche in Ginsheim mahnt zur Erinnerung.
Nach vielen Recherchen, Abstimmungen mit der Kirchengemeinde, der Stadt, dem Regierungspräsidium in Darmstadt und dem zuständigen Ministerium konnte die bis zur Unleserlichkeit verwitterte erste Namenstafel der Gefallenen des Ersten Weltkrieges auf Initiative des Heimat- und Verkehrsvereins von einem Steinmetzbetrieb fachmännisch ersetzt und neu eingebaut werden.
Ermöglicht mit Projektfördermitteln des Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, des Heimat- und Verkehrsvereins und der Stadt Ginsheim-Gustavsburg.
Bis zum Ende des Ersten Weltkriegs erreicht ein ganzes Bündel Feldpostbriefe von der Front die Ginsheimer Familie Schorr.
In den Briefen geht es nicht nur um familiäre Belange und Nöte, sie zeichnen auch ein anschauliches Bild vom Leben im Ginsheim zu Zeiten von Kaiser Wilhelm und von revolutionären Umtrieben.
Als Ergänzung zu der im November und Dezember gezeigten Ausstellung „Der erste Weltkrieg-hundert Jahre danach“ und der im Heimatmuseum erfolgten Lesung ist ein Buch mit
einer von Dr. Hildegard Kastrup erstellten Zusammenfassung „1916 – 1919 - Feldpostbriefe von und an Wilhelm Schorr“ im HVV-Selbstverlag zum Preis von 8,50 € erschienen und kann im Heimatmuseum
oder bei Hans-Benno Hauf, 06144-2178
oder unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! erworben werden.
Adam Hübner, 1869 – 1948, ist einer der wichtigen Ginsheimer Familienchronisten, der nicht nur das Leben in seiner Familie, den „Schließe-Hübners“[1] notierte, sondern vieles aus dem dörflichen Geschehen in seiner Lebenszeit aufschrieb.
Hinterlassen hat er aber auch das Schönschreibbuch seines Vater Adam Hübner V[2], der in den Jahren 1852 bis 1855 das „schöne“ Schreiben mit vielen Vorlagetexten in Eisengallustinte auf gebräuntem Velinpapier übte.
Das offenbar intensiv benutzte Heft überdauerte die vergangenen Jahre mit Fettflecken, eingerissenen Blatträndern, verklebten Seiten und unsachgemäßer Bindung mit dünnem Faden.
Das im Heimatmuseum aufbewahrte Kleinod hat der Heimat- und Verkehrsverein mit Förderung des städtischen Magistrats jetzt von der Frankfurter diplomierten Fachfrau für Archiv- und Bibliotheksgut Barbara Hassel restaurieren und konservieren lassen und damit einen weiteren Beitrag zur Erhaltung städtischen Kulturguts geleistet./Hf
[1]Haus Hauptstraße 68, gegenüber dem ehemaligen Abwasser-Dammdurchbruch, der verschlossen werden konnte. Der „Schließe“.
[2] geb. 04.12.1841, gestorben 31. März 1900
Jede aktive teilnehmende Gruppe am Deutschen Turnfest vom 31. Mai bis 7. Juni 1987 erhielt einen Eiche –Setzling mit nach Hause.
Die Gruppe der Turn- und Sportvereinigung Ginsheim um Ilse Böhm pflanzte nach zweijähriger Aufzucht den Baum nahe dem Eingang der Ginsheimer Sporthalle, wo er seitdem zu einer
stattlichen Eiche heranwächst.
Heute setzten Martin und Jonas Hofmann sowie Michaela und Hans-Benno Hauf vom Heimat- und Verkehrsverein in Absprache mit dem Bürgermeister vor der Eiche einen beschrifteten
Erinnerungssandstein, der aus der historischen Dammmauer am Altrhein stammt./hf
Mit erheblicher Förderung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst und der Stadt Ginsheim-Gustavsburg
hat der Heimat- und Verkehrsverein 2018 in einem neuen Projekt zwei alte Ginsheimer Flurbücher von der Frankfurter Diplom-Restauratorin
Barbara Hassel fachgerecht restaurieren lassen und somit einen weiteren Beitrag zur Erhaltung wertvollen Archivgutes geleistet.
Die Bilder zeigen den Zustand vor, während und nach der Bearbeitung
Kuhgässje
Innerer Verbindungsweg zwischen der Bebauung
und den Gärten Wilhelm- Leuschner-Straße zur
Herrmann-Löns-Allee
etwa parallel der Pfarrer- Haus-Straße.
Enthüllung am 20. September 2018
durch den Herrn Bürgermeister und dem HVV
Erfolgreich weil beliebt sind die Lesungen, die in unregelmäßigen Abständen seit vielen Jahren stattfinden.
Zu Gast waren unter anderem Anette Grüßgen-Welp, Dr. Henkel, Sven Hieronymus, Heidrun Immenhof, Dr. Anton Maria Keim, Helmut Lehr, Dieter Schmitt und Walter Ullrich.